Prinz Heinrich XIII. Reuß wird verdächtigt, einen Putsch gegen die Bundesrepublik geplant zu haben. Die mehr als 800 Jahre lange Geschichte seiner Familie erklärt, warum so hohe römische Zahlen zu den Namen der Männer aus diesem Geschlecht gehören.
Links war Jean-Paul Sartre immer gewesen. Am 4. Dezember 1974 suchte der erblindete französische Philosoph den RAF-Terroristen Andreas Baader im Gefängnis Stuttgart-Stammheim auf. Es war eine intellektuelle Selbstentleibung.
Am Boden Kälte, in größeren Höhen warme Luft: So eine Inversionswetterlage führte Anfang Dezember 1952 zur schlimmsten Umweltkatastrophe Großbritanniens. Binnen vier Tagen starben etwa 12.000 Menschen an Abgasen.
Um sich eine ebenso kampfkräftige wie loyale Garde zu verschaffen, schloss Basileios II. von Byzanz mit der Kiew Rus einen Pakt. Für die Ehe seiner Schwester mit Herrscher Wladimir I. erhielt er 6000 Waräger. Mit dieser Truppe stellte er das Imperium wieder her.
Mehr als ein Jahrhundert lang dominierten jene Grundsätze die Außenpolitik der USA, die James Monroe 1823 bei seiner vorletzten Rede zur Lage der Nation vortrug. Verfasst hatte sie sein Außenminister, der auch sein Nachfolger wurde.
Die He-111 gehörte im gesamten Zweiten Weltkrieg zu den Standard-Flugzeugen der Wehrmacht. Mehr als 7500 Stück wurden produziert. Ihr Schöpfer Ernst Heinkel eröffnete seine erste eigene Fabrik am 1. Dezember 1922 in Warnemünde.
Auf das Attentat auf den Leningrader KP-Chefs Kirow im Dezember 1934 reagierte Stalin mit einem Dekret, das die blutigen Säuberungen in der UdSSR eröffnete. Die Beteiligung des Diktators an dem Attentat galt daher lange als sicher.
Um einer persischen Invasion zu begegnen, verlegte sich Athen auf den Bau einer großen Flotte. Ihr Rückgrat wurde die Triere, die ganz auf Manövrierfähigkeit ausgelegt war. Nicht Entern, sondern Versenken war das Ziel.
Eine Lichtschranke zündete die Bombe genau in dem Moment, als die Limousine des Deutsche-Bank-Chefs Alfred Herrhausen vorüberfuhr. Der 59-Jährige wurde tödlich verletzt. An der Täterschaft bestand kein Zweifel.
Papier schnell und sauber zu bedrucken, war lange ein Hemmnis für die Entwicklung der Medien. Doch dann brachte Friedrich Koenig 1814 seine dampfbetriebene Zylinderdruckmaschine auf den Markt. Die Londoner Zeitung „The Times“ profitierte als erste.
Um Napoleon den Rückzug abzuschneiden, zog der russische Admiral Tschitschagow im November 1812 an die Beresina. Dank einer Finte gelang der Grande Armée der Übergang. Aber Zehntausende Nachzügler fanden einen entsetzlichen Tod.
Der Bundestag will den Holodomor, die Hungerkatastrophe in der Ukraine 1932/33, offiziell als Völkermord anerkennen – wie schon die Massentötung von Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16. Argumente gegen diese Einstufung können nicht überzeugen.
Immer am vierten Samstag im November gedenkt die Ukraine der Millionen Opfer der bewusst herbeigeführten Hungersnot 1932/33. Das als Holodomor bekannte Verbrechen traf die Städte schlimm und die Landbevölkerung verheerend. Es war ein Genozid.
Obwohl die Rote Armee die deutschen Truppen in Stalingrad am 22. November 1942 einschloss, erteilte General Friedrich Paulus seiner 6. Armee nicht den Befehl zum Ausbruch. Gut zwei Monate später kapitulierte er und wurde zu Stalins Beute.
Von 1939 bis 1975 herrschte Francisco Franco über Spanien. Benito Mussolini war sein Vorbild, doch anders als Italiens Diktator hielt sich Franco von Hitler so fern wie nur möglich. Der Kalte Krieg half ihm beim Machterhalt.
Schon in den 1930er-Jahren trieb Ulrich W. Hütter die Frage um, wie die Kraft des Windes genutzt werden könnte. Mit dem StGW-34 konstruierte der leidenschaftliche Ingenieur aus Stuttgart 1957 den Prototypen für die moderne Stromerzeugung.
Lange, bevor sie den Actionfilm eroberten, machten sich Agentinnen in der Spionage einen Namen. Als Sekretärinnen, Killerinnen oder Geliebte zogen sie in den schmutzigen Krieg der Geheimdienste und lehrten Männer das Fürchten.
Als intrigante Nymphomanin ist Valeria Messalina, die Gattin des römischen Kaisers Claudius, in die Geschichte eingegangen. Ausführlich haben antike Autoren ihr ausschweifendes Sexleben beschrieben. Aber wie belastbar sind diese Quellen?
Eine der am besten dokumentierten Fluchthilfeaktionen des Kalten Krieges: Am 2. und 3. November 1962 holte Dietrich Rohrbeck den etwas jüngeren Hanns Stephan Wüst trickreich aus der SED-Diktatur. Erst 53 Jahre später lernten sie sich kennen.
Ein aktuelles Buch behauptet, es gebe einen „Historikerstreit 2.0“ über die „Wurzeln des Holocaust“. Michael Wolffsohn, Professor für Zeitgeschichte in München, widerspricht: In Wirklichkeit handele es sich um Juden- und Israelhass.
Den Richtern war der Schuldspruch schwer gefallen. Am 11. Oktober 1963 verurteilte das Schwurgericht Stuttgart den geflohenen DDR-Grenzer Fritz Hanke wegen versuchten Totschlages zu 15 Monate Haft. Er hatte im Harz einen Flüchtling getötet.
Der Titel klang besorgniserregend: „Bedingt abwehrbereit“ hatte der Journalist Conrad Ahlers im Oktober 1962 über seinen „Spiegel“-Artikel zur Bundeswehr geschrieben. Der Text löste ein politisches Erdbeben aus – und brachte den Autor hinter Gitter.
Der Maler Georg Baselitz verlangt, dass in der Münchner Pinakothek der Moderne das Triptychon „Vier Elemente“ aus dem Jahr 1937 abgehängt wird. Doch wer war Adolf Ziegler, der dieses Hauptwerk der NS-Kunst geschaffen hat?
Noch bis zum 23. Mai 1945 residierte in Flensburg die Regierung von Hitlers Nachfolger Karl Dönitz. Hier versammelten sich die Spitzen von Wehrmacht und SS. Viele wechselten ihre Identität, um sich aus dem Staub zu machen.
Als Liberale noch Kanzler werden konnten: 1923 übernahm Gustav Stresemann das höchste Regierungsamt in Berlin. Er beendete den Ruhrkampf, schlug linke wie rechte Aufstände nieder und besiegte die Inflation – mit einer Großen Koalition.
Der dritte Versuch gelang: Am 16. September 1979 wagten acht Menschen die Flucht aus der DDR. Peter Strelzyk und Günter Wetzel hatten nach zwei gescheiterten Anläufen nicht aufgegeben. Dafür verfolgte sie die Stasi bis in den Westen.
Auch in der DDR gab es Serientäter – auch wenn die Staatsführung ungern über ihre Fälle sprach. Am Beispiel von Erwin Hagedorn wirft der TV-Sender Arte ein Schlaglicht auf das Phänomen des Kindermords im Sozialismus.
Am 5. September 1972 überfielen acht Terroristen das Quartier der israelischen Olympia-Mannschaft in München. 21 Stunden später waren elf Sportler und ein deutscher Polizist tot. Bis zur Aufarbeitung der Ereignisse vergeht ein halbes Jahrhundert.
Die Shang eröffneten vor gut 3200 Jahren die Geschichte Chinas. Auf „Drachenknochen“ haben sich Tausende Orakel erhalten, deren Schriftzeichen entziffert werden konnten. Sie berichten von blutigen Ritualen und einer heldenhaften Frau.
Am 6. April 1980 führte zum dritten Mal eine deutsche Regierung die jährliche Zeitumstellung ein – nach 1916 und 1940. Das Ziel der sogenannten Sommerzeit lautete stets: Energiesparen. Der große Effekt blieb aus, die Kritik wächst.
Fast 40 Jahre lang hatte der Goldkurs um 35 Dollar pro Unze geschwankt. Dann hob US-Präsidenten Richard Nixon im August 1971 das Umtauschrecht von Papiergeld in Edelmetall auf. Das Weltwährungssystem überstand das nur um anderthalb Jahre.
Eine einzige von mehr als 30 Kalaschnikow-Kugeln beendete die Hoffnung des 18-jährigen Bauarbeiters Peter Fechter auf ein selbstbestimmtes Leben: Er wurde am 18. August 1962 um 14.10 Uhr an der Berliner Mauer von DDR-Grenzern niedergeschossen.