Backstage

Genau! Das war jene Landtagsabgeordnete der niedersächsischen Grünen, die vor gut fünf Jahren zur CDU überlief, dort mit Pauken und Trompeten begrüßt wurde und mit diesem Coup Neuwahlen in ihrem Bundesland auslöste.

Bevor Sie die Homepage der WELT sehen, Artikel lesen oder Videos schauen, wissen wir schon, wie alles aussieht und was drinsteht. Denn wir, das online CvD-Team, zu dem auch ich gehöre, sind verantwortlich für alles, was auf welt.de und in der App passiert.

Vor Kurzem war in den Berliner Bundesbehörden und im Bundeskanzleramt der alljährliche „Tag der offenen Tür“. Bundeskanzler Olaf Scholz suchte das Bad in der Menge. Das Ganze ist eine, aus Sicht der Fotoredaktion, nicht besonders vielversprechende Veranstaltung. Ich befand mich an diesem Sonntag auf der Suche nach einem Titelfoto für die Montagsausgabe der WELT.

Ich lese regelmäßig die Kommentare der Leserinnen und Leser unter den Artikeln unseres ICONIST-Ressorts. Wir befassen uns mit einigen der schönsten Dinge des Lebens, mit Liebe und Sex zum Beispiel, aber mindestens genauso oft mit Popkultur, Mode, Design oder Staubsaugern. Okay, um Staubsauger ging es bisher nur einmal.

Im alten Rom war das Forum der Platz im Zentrum der Stadt, auf dem Recht gesprochen wurde. Mündlich, öffentlich und auch sehr laut. Das Forum der WELT ist zwar kein Ort der Rechtsprechung, aber hier geht es trotzdem mitunter recht laut zu: Es ist der Platz, an dem Meinungen geäußert werden.

Das Wunderbare am Kulturjournalismus ist, dass alles zum Thema werden kann. Eine Freundin erzählte mir kürzlich von einer neuen App, die sie und andere Freunde jetzt begeistert nutzen. Ich lud mir die App selbst aufs Handy und schrieb – fasziniert von der mit ihr gelieferten Weltsicht – einen kritischen Artikel darüber.

Wenn ich mit Menschen ins Gespräch kommen will, frage ich sie gerne, wie sie ihren Urlaub verbringen. Eine unverfängliche Frage, auf die das Gegenüber schnell eine Antwort hat. Außerdem offenbart sie viel über den Menschen, den man vor sich hat. Eine Win-win-Situation für eine Journalistin, die das Eis brechen möchte.

Ich möchte Ihnen danken. Danken dafür, dass Sie WELT lesen, hören und sehen – und mit Ihrem Abonnement dazu beitragen, hochwertigen Journalismus erst zu ermöglichen. Wir wollen Sie jeden Tag informieren, Hintergründe aufzeigen, vermeintliche Gewissheiten hinterfragen. Und, wo nötig, unbequem sein.

Das Tolle am Job eines Reporters ist: Man lernt unglaublich viel. In den vergangenen Wochen arbeitete ich an einem Report über Staus auf Autobahnen. Könnte das nicht alles schneller gehen? Mit dieser Frage begann meine Recherche.

Nur mit freier Berichterstattung hat die Ukraine eine Chance, internationale Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Aufgaben der Reporter vor Ort sind schwierig, auch für die Seele – doch sie sind gerade jetzt besonders wichtig. 

Als Ressortleiter Wirtschaft darf ich heute in unserem neuen Backstage-Newsletter den Anfang machen. Manche von Ihnen kennen mich vielleicht vor allem als den Mann mit den Corona-Daten.